Atropin

Atropin
At|ro|pin 〈n. 11; unz.; Pharm.〉 starkes Gift, chem. das in der Atropa (Tollkirsche) entdeckte Alkaloid, als Arzneimittel verwendet [zu grch. atropos „unabwendbar“ (wegen der tödl. Wirkung); <a „nicht“ + trepein „wenden“]

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A|t|ro|pin [nlat. Atropa belladonna = Tollkirsche (Bot.; griech. átropos = unabwendbar)], das; -s; Syn.: D,L-Hyoscyamin, (veraltet:) Tropintropat: stark giftiges Tropan-Alkaloid, das med. als Mydriatikum, Spasmolytikum u. Parasympathikolytikum Anwendung findet.

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At|ro|pin, das; -s [zu nlat. Atropa belladonna = Tollkirsche]:
bes. als krampflösendes Arzneimittel verwendetes starkes Gift der Tollkirsche.

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Atropin
 
das, -s, DL-Hyoscyamin, Tropasäureester des Tropins, hochgiftiges Alkaloid, das natürlich in Nachtschattengewächsen wie Tollkirsche (Atropa belladonna), Stechapfel (Datura stramonium), Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) vorkommt, jedoch auch synthetisch hergestellt wird. In der Medizin findet es in Form seiner Salze (meist Atropinsulfat) Verwendung, u. a. zur Pupillenerweiterung, Hemmung von Schweiß-, Schleim- und Speicheldrüsenabsonderung, kolikartigen Beschwerden im Magen-Darm-Kanal, im Bereich der ableitenden Harn- sowie der Genitalorgane. Ferner wird es zur Erhöhung der Herzfrequenz bei Patienten mit zu langsamer Herzschlagfolge (Bradykardie) und bei chronischer Bronchitis sowie beim Bronchialasthma eingesetzt. Atropin ist (Leben rettendes) Gegenmittel bei Vergiftungen mit organischen Phosphorsäureestern ( Insektizide). - Durch Aufnahme toxischer Mengen von Atropin in Form von atropinhaltigen Pflanzenteilen (z. B. Tollkirschen) oder seltener Arzneimitteln (z. B. Einnahme von Atropinaugentropfen) kommt es zur Atropinvergiftung mit Hautrötung, Trockenheit der Schleimhäute, Durstgefühl, Pupillenerweiterung, Puls- und Atembeschleunigung, Erregung, Verwirrtheit und schließlich Tod durch zentrale Atemlähmung. Die Behandlung umfasst resorptionsverhindernde Maßnahmen (Magenspülung, Erbrechen, medizinische Kohle, Abführmittel), künstliche Beatmung bei drohender Atemlähmung. Als Gegenmittel wird Physostigminsalicylat intravenös gegeben, bei Erregungszuständen und Krämpfen sind Barbiturate und Diazepam wirksam.

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Atro|pin, das; -s [zu nlat. Atropa belladonna = Tollkirsche]: bes. als krampflösendes Arzneimittel verwendetes starkes Gift der Tollkirsche.

Universal-Lexikon. 2012.

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